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Zwischen Dialog und Dogma – Die Rolle von Religion in globalen Konflikten und Friedensprozessen


  • Seidl-Villa München Nikolaiplatz 1b 80802 München (Karte)

Zwischen Dialog und Dogma – Die Rolle von Religion in globalen Konflikten und Friedensprozessen

Überblick: Religion und Politik im 21. Jahrhundert  

Religion war lange eine vernachlässigte Kategorie der Politik – innenpolitisch wie außenpolitisch. Spätestens seit dem 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza und weit darüber hinaus ist die politische Relevanz religiöser Vorstellungen, Denkweisen und deren Ausübung wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Dabei ist dieses gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Bewusstsein keinesfalls neu: Bereits die Islamische Revolution 1979 im Iran, die Anschläge vom 11. September 2001 sowie die Terroranschläge 2015/2016 in Europa verdeutlichten immer wieder den Stellenwert einer Instrumentalisierung von Religion. Im 21. Jahrhundert – dem Zeitalter der Globalisierung – scheint Religion als politischer Faktor eine nicht zu unterschätzende Rolle zu spielen.

Das religiöse Feld in Deutschland und Europa wird zunehmender als konfliktträchtig, überkomplex und unübersichtlich wahrgenommen. Dabei werden die friedensstiftenden Potentiale von Religion häufig übersehen. Gewaltsame und bewaffnete Konflikte werden meist durch politische Machtkonkurrenzen ausgelöst. Es geht oft um den Zugang zu ökonomischen Ressourcen gepaart mit instabiler Staatlichkeit und fehlender good governance. Gerade in religiös fragmentierten Gesellschaften kann der interreligiöse Dialog als stabilisierender Faktor wirken und in betroffenen Regionen sowie Gesellschaften einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, religiös motivierte Spannungen abzubauen und zu mehr Stabilität zu führen.

Die Konferenz knüpft an diese Bestandsaufnahme an und versucht aus einem interdisziplinären Blickwinkel Religion als politischen Faktor im 21. Jahrhundert zu betrachten und das Wechselspiel sowie mögliche Implikationen zwischen Religion und Politik zu ergründen. Der Regionalfokus auf den Nahen und Mittleren Osten soll einen Beitrag zum Verständnis der Rolle von Religion in politischen Prozessen leisten und Wege zu regionaler Kooperation aufzeigen. Schließlich war es der US-amerikanische Präsident Donald Trump, der nun wiedergewählt wurde, der die Abraham Accords Declaration als diplomatische Annäherung zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain initiierte. Gleichwohl zogen sich die USA unter Donald Trumps erster Amtszeit verstärkt aus der Nahostregion zurück und hinterließen die dort lebenden Gesellschaften ihrem Schicksal. Seine Wiederwahl ist von entscheidender Bedeutung für die künftige Weiterentwicklung der regionalen Ordnung und (In-)Stabilität des Nahen Ostens.

 

Ziele

Die Konferenz möchte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den verschiedensten Disziplinen – von der (christlichen, islamischen und jüdischen) Theologie, Religionssoziologie und Politikwissenschaft – sowie Akteure aus Politik, Religion und Zivilgesellschaft zusammenbringen, um über komplexe Wechselverhältnise von Religion und Politik im 21. Jahrhundert zu reflektieren. Die Vielfalt an Disziplinen ermöglicht es, sich über verschiedene Zugänge, Methoden, Positionen und Debatten dem Thema anzunähern und mögliche Antworten auf herausfordernde Fragen.


Die Konferenz verfolgt die Ziele:

  • Die Rolle von Religion in regionalen Konflikten im Nahen Osten zu analysieren und darin herausstellen, was die Ursache für die Konflikte ist, welchen Beitrag Religion bisher geleistet hat und inwiefern religiöse Leitideen von politischen Konfliktakteuren zu eigenen Machtzwecken instrumentalisiert werden.

  • ein Verständnis für Religion als sozialen Faktor zu erlangen, der dazu beiträgt,

  • den Glauben als sozio-politische Kraft zu verstehen, der für den Zusammenhalt von Gemeinschaften förderlich sein kann.

  • Die Bedeutung von Religion in politischen Konflikten und Friedensprozessen zu untersuchen, insbesondere am Beispiel des aktuell aufflammenden Kriegs in Gaza.

  • Globale Trendlinien zu identifizieren, wie bestimmte religiöse Überzeugungen politische Prozesse beeinflussen und umgekehrt politische Entscheidungen Einfluss auf Religion haben.

  • Die religionspolitische Debatte, angereichert um neue Ansätze, in die breite Öffentlichkeit, Gesellschaft und Wissenschaft zu tragen, um dadurch den Transfer von Theorie und Praxis zu ermöglichen und innovative Strategien zur Bewältigung aktueller Herausforderungen – national, regional und global – zu entwickeln.

 

Themen

  • Religion und Politik im 21. Jahrhundert: Ein globaler Überblick

  • Bedeutung von Religion in Friedensprozessen

  • Religion und staatliche Identität: Theokratien und religiöse Begründungen im politischen Handeln

  • Interreligiöser Dialog: Religion als Stabilisator in der Politik


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